Geschichte

Mitte der 60er Jahre trugen sich junge Männer und Jugendliche – einige spielten bereits in Flachslanden, Wernsbach b. A. und Leutershausen Fußball – mit dem Gedanken in Rügland selbst wieder einen Sportverein zu gründen. Ermutigt hierzu wurden sie vor allem vom damaligen 1. Bürgermeister, Herrn Walter Meindl. Dieser packte sie bei der Ehre, wenn sie am Sonntagabend im Wirtshaus saßen. Im ‚Roten Ochsen‘ fand dann auch am 6. Mai 1968 die Gründungsversammlung statt. Bürgermeister Meindl, der die Versammlung leitete, betonte, dass es für einen Ort der Größenordnung Rüglands kein Hochmut sei, einen Sportverein zu besitzen. Als Vereinsname wurde einstimmig ‚Sport Club Rügland‘ festgelegt. Als Sportplatz konnte dank der Familien Teich/Dietz die gleiche Wiese an der Ansbacher Straße benutzt werden, die schon in den 50er Jahren zeitweise als Sportplatz gedient hatte. Um die erforderliche Platzgröße zu erhalten, steuerte der Landwirt Lang aus Lindach noch ein Stück Wiese bei. Als Umkleide diente zunächst der Saal im Roten Ochsen bei Farn. Müller, später eine Holzbaracke direkt am Sportplatz. Als Waschmöglichkeit für die Spieler wurden Milchkannen, in die warmes Wasser gefüllt war, an den Platzrand gestellt. Dies fand bei den Gästen Lob und Anerkennung! Man konnte sauber wieder nach Hause fahren. Damals war das fortschrittlich.

Der Spielbetrieb des neuen SCR wurde mit zwei Vollmannschaften, einer Jugend- und einer Schülermannschaft begonnen. Die Vereinsfarben waren Rot und Schwarz. Der Anfang unseres Vereins war von einem „grenzenlosen Optimismus“ und von einer Kameradschaft, „die Berge versetzt“, geprägt. Nach heutigen Maßstäben fast unzumutbare Bedingungen mussten von den Spielern und Verantwortlichen hingenommen werden. Hier einige Beispiele: Der Sportplatz hing nach einer Seite und erwies sich als sehr morastig. Es fanden wahre Schlammschlachten statt. Um die Moorwiese trockenzulegen, wurde der komplette Platz in Handarbeit drainiert. Die Trainingsmöglichkeiten waren bei Dunkelheit sehr eingeschränkt. Man musste auf halbwegs beleuchtete Ortsstraßen oder den Feuerwehrplatz ausweichen. Eine Zeit lang wurde auch ein Teil des Sportplatzes mit einem THW-Einsatzfahrzeug ausgeleuchtet. Bei schlechtem Wetter wich man nach Rosenberg in. den Eichenhain aus. Die Bäume stellten harte Trainingspartner dar, die oft im Wege standen. Kleinere Spieler konnten sich immerhin dahinter verstecken, um so der Abseitsregel ein Schnippchen zu schlagen. Als Turnhalle diente der Saal im Gasthaus Müller, wo man bei Schnee und Eis wenigstens etwas Gymnastik treiben konnte. Ein Höhepunkt war dabei immer das Sitzfußballspiel zwischen den Stühlen und Tischen.

Die erste Saison 1968/69 begann der SC Rügland mit einem Raketenstart und 5:1 Punkten. Der Überraschungseffekt war von da an jedoch vorüber. Man beendete die Runde, in der C-Klasse Gruppe 2 mit einem respektablen 13. Platz (von 16). In den Jahren bis etwa 1974 war die Spielerdecke relativ dünn, auch die Jugendarbeit konnte noch nicht greifen. Dies war wohl mit ursächlich dafür, dass die Erfolge zuerst gering waren, bevor das Niveau gesteigert werden konnte und man sich im Tabellenmittelfeld etablierte. Den größten Erfolg seiner damals noch jungen Vereinsgeschichte erreichte der SCR 1974/75, als er am Saisonende einen 4. Platz belegte. Die erste Tabellenführung gelang 1976/77, als wir vom 5. bis 10. Spieltag ganz oben standen. Doch der erhoffte Aufstieg gelang nicht – noch nicht. Diese Steigerung kann wohl auf die sich jetzt bemerkbar machende Jugendarbeit und das, von auswärtigen Trainern eingeführte, zweimalige Wochentraining zurückgeführt werden.

Vor Beginn dieser erfolgreichen Periode, erreichte die A-Jugend den Aufstieg. Diese Spieler standen nun für die Vollmannschaft zur Verfügung. Mit 8:0 Punkten startete der SCR erfolgreich in die 14. Saison (1981/82). Als wir am 25.10.81 den 8. Platz mit 12:10 Punkten innehatten, war die Saison eigentlich schon gelaufen. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt auch geglaubt, dass fortan nur noch 3! Punkte (1 Niederlage und 1 Unentschieden) abgegeben werden mussten und somit der 1. Aufstieg der Vereinsgeschichte perfekt war. So euphorisch wir den Aufstieg feierten, so ernüchternd war der Start in der B-Klasse: Nur 1 Punkt in 5 Spielen. Anschließend konnten wir uns zwar steigern, doch selbst mit einem famosen Endspurt und einem 8:0-Sieg gegen den Tabellenführer Burgbernheim konnten wir nur noch Entscheidungsspiele erzwingen, deren letztes den Abstieg besiegelte. Nach einem Intermezzo in der C-Klasse gelang im 2. Jahr (1984/85) der Wiederaufstieg. 1988/89, dem 4. Jahr in Folge in der B-Klasse, als wir uns fast schon zum „Establishment“ zählten, ging’s, allen Anstrengungen zum Trotz, wieder in den Keller, sprich C-Klasse.